Was sind eigentlich die Rauhnächte?

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Was sind eigentlich die Rauhnächte?
Kategorie : Wissenswertes Erstellt: 16.12.2018 Rauhnächte, Raunächte, Rauchnächte, Dreikönigstag, Glöckelnächte, Wolfsnächte, Kräuterbuschen, Rauhnächte 12 Comments

Als Rauhnächte bezeichnet man im europäischen Brauchtum meist die zwölf Nächte zwischen dem Weihnachtstag (25. Dezember) und dem Dreikönigstag (6. Januar). Die Zeit zwischen den Jahren ist eine mystische Zeit. Die Natur ist zur Ruhe gekommen, Pflanzen haben sich in die Erde zurückgezogen, viele Tiere halten Winterschlaf. Auch die Menschen verbringen die kalte und dunkle Jahreszeit lieber im warmen Zuhause.

Um die Rauhnächte ranken sich viele Mythen. Je nach Region und Legende gibt es unterschiedliche Namen für die Rauhnächte wie zum Beispiel Raunächte, Rauchnächte, Wolfsnächte oder Glöckelnächte. Auch ist die Anzahl, der Beginn und das Ende der Rauhnächte lokal unterschiedlich. Allen Überlieferungen liegt jedoch der Glaube zugrunde, dass sich in diesen Nächten die Tore zur Anderswelt weit öffnen, die Verstorbenen den Kontakt mit uns suchen und gute wie böse Geister, Dämone und Unholde auf die Erde kommen. Von alters her sind die Rauhnächte prädestiniert für mystische Erfahrungen, Orakel und Phrophezeiungen.

In den Rauhnächten schweift Perchta (oder Frau Percht), eine mächtige Göttin aus der Unterwelt, umher und holt die toten Seelen. Sie hat zwei Gesichter und bestraft oder belohnt die Menschen, je nachdem, wie sie sich verhalten haben. In Nordeuropa ist es der germanische Gott Wotan (Odin), der, begleitet von seinen beiden Raben und seinen Wölfen, mit der Wilden Jagd umherzieht und Angst und Schrecken verbreitet.

Im Alpenraum ist der Brauch der Rauhnächte auch heute noch lebendig. Die Menschen gehen räuchernd durch Haus und Hof, um die Atmosphäre zu reinigen, böse Geister zu verjagen und den Weg freizumachen für neue positive Energien. Es wird meist Weihrauch verbrannt, aber in vielen Gegenden werden auch die getrockneten Kräuter des an Maria Himmelfahrt gesegneten Kräuterbuschen mit dazu gegeben.

Auch wenn man selbst nicht an Geister und Dämonen glaubt, so kann man diese Zeit dennoch nutzen, um - wie die Natur - innezuhalten, das vergangene Jahr Revue passieren zu lassen, sich von den Lasten des alten Jahres zu befreien und sich auf das neue Jahr einzustimmen und Zukunftspläne zu schmieden. Unterstützen können uns dabei Räucherungen mit feinen Harzen wie Weihrauch, Bernstein, Fichtenharz, und duftenden Kräutern wie Beifuß, Johanniskraut, Schafgarbe, Königskerze oder mit fertig gemischten Rauhnachtmischungen.

Wer mehr über die Rauhnächte wissen möchte, dem empfehle ich das Büchlein von Jeanne Ruland „Das Geheimnis der Rauhnächte“. Die Autorin geht darin auf die unterschiedlichen Bräuche ein und gibt viele praktische Anleitungen für diese besondere Zeit.

Darüber hinaus finden Sie in unserem Online-Shop viele fertig Räuchermischungen für die Rauchnächte sowie ein Ritualset mit Räucherungen speziell für die Rauhnächte, einer Ahnenkerze, einer Fibel und weiteren Utensilien für die Rituale.

 TIPP   Wie man auf Räucherkohle räuchert kannst du in unserem Blog-Beitrag "Räuchern von Harzen, Kräutern und Hölzern auf Kohle – so geht‘s" nachlesen.